von Tom Hess
By submitting your info, you agree to send it to Tom Hess Music Corporation who will process and use it according to their privacy policy.
Ich glaube, dass “Selbstausdruck” der Höhepunkt aller Kunst ist. Alles Geringere „ist weniger“, meiner Meinung nach. Ich habe nicht vor, diese Ansicht zu diskutieren oder irgendjemanden von euch zu verleiten, sie ebenfalls zu vertreten. Stattdessen nehme ich an, dass du diese Sichtweise bereits hast und möchte Wege diskutieren, mit denen ich dir sowohl philosophischen als auch als praktischen Rat anbieten kann.
Wie betrachtest du dich selbst?
Wenn Selbstausdruck der Höhepunkt aller Kunst ist (oder wenn du wenigstens zustimmst, dass sie sehr wichtig ist), und wenn du danach strebst (und dich bemühst), dich selbst in der Kunst (der Musik) auszudrücken, dann bist du ein Künstler. In der Vergangenheit hätte ich die Bezeichnung „Künstler“ nicht benutzt, um jemanden zu beschreiben, der noch nicht großartig im Schaffen echter Kunst ist. Ich habe die Worte Kunst, Künstler und Musiker typischerweise ausschließlich für die höchsten Ebenen hervorragender Leistung reserviert. Als Lehrer für Komposition, Songschreiben und Selbstausdruck habe ich jedoch meine Verwendung dieser Begriffe zum Vorteil all meiner Schüler verändert. Also....
By submitting your info, you agree to send it to Tom Hess Music Corporation who will process and use it according to their privacy policy.
Was tun andere?
So, nun bist du also ein Künstler. Denke auf die Art und Weise, wie es Künstler traditionell tun. Wenn wir einem Bildhauer bei der Arbeit an einer neuen Skulptur aus Marmor, Stein oder Holz zuschauen könnten, was denkst du, würden wir sehen? (Denke über den letzten Satz nach, bevor du weiterliest – er ist wichtig.) Der Bildhauer stellt sich vor, was er/sie schaffen möchte. Der Akt des Meißelns (bzw. Hauens oder Schnitzens) des Rohmaterials ist eine Form „zerstörerischen Schaffens“. Am Anfang ist da nur ein Marmor-, Stein- oder Holzblock. Der Bildhauer muss all das Material wegnehmen, das nicht gebraucht wird, sodass nur die vollendete Skulptur übrig bleibt!
Denken wir nun daran, wie die meisten Gitarristen Songs schreiben. Hier kommt, was gewöhnlich bei den meisten passiert: Ein Gitarrist nimmt seine/ihre Gitarre, beginnt damit, ziellos mit Akkorden, Melodien oder Riffs zu improvisieren. Dies geht mitunter stundenlang so, alles in der Hoffnung, über etwas zu stolpern (zufällig), das gut klingt. Wenn du dies versucht hast, weißt du, dass es lange dauern kann, etwas zu finden, das dir gefällt und oft gefällt dir gar nichts von dem, was du an diesem Tag versucht hast.
Das wirkliche Problem kommt, nachdem ein Teil (sagen wir ein Vers oder ein Refrain für einen Song) geschaffen ist und er/sie nun versucht, andere Ideen (gewöhnlich nicht zusammenhängende) zu verbinden und sie anzupassen. Haben Maler (wie Michelangelo, Rembrandt oder Delacroix) auf diese Art und Weise gemalt, wenn sie sich selbst ausdrücken wollten (oder irgendwas anderes)? Haben sie etwas auf die eine Seite der Leinwand oder einige willkürliche Linien oder Umrisse gemalt und dann einige andere unzusammenhängende Linien? Moderne Kunst tut dies, aber wir verwenden diese hier nicht als Beispiel, weil du wahrscheinlich im Groben Musik schreiben kannst. Es sind die kleinen Details und die spezifischen Beschreibungen, bei denen die meisten Musiker Hilfe brauchen.
Selbstverständlich glaube ich, dass so gut wie jede Methode, um Musik zu schaffen, berechtigt ist. Wie auch immer, die typische Art und Weise, auf die Gitarristen versuchen, Musik zu schaffen, ist sehr einschränkend und, noch schlimmer, tendiert dazu, nicht gut für Zwecke des beschreibenden expressiven Selbstausdrucks zu funktionieren.
Erklärung des Offensichtlichen:
Dieser Abschnitt sollte nicht wirklich hier sein, da es sich hier lediglich um reinen gesunden Menschenverstand handelt. Da diese Idee so einfach ist, wird sie von vielen Leuten einfach komplett übersehen. – Um wirklich selbstdarstellend zu sein, muss man wirklich wissen, was man versucht, auszudrücken! (Sorry für die notwendige Wiederholung, die hier folgt). Es reicht nicht, zur Gitarre zu greifen, einige Riffs, Melodien oder Akkordfolgen zu improvisieren, dann über einige Ideen zu stolpern, die gut klingen und diese Teile zu einer Art Song zusammenzuführen und zu sagen: „Ich drücke mich mit dieser Musik selbst aus.“ Ja, natürlich warst du es, der diese Musik geschrieben hast, aber was hast du wirklich ausgedrückt? Nichts sehr spezifisches. Selbst wenn du für deinen Song einen Text schreibst; wenn die Musik zuerst da war, wurde die Bedeutung der Worte beim Schreiben nicht hinzugenommen, so drückt die Musik nicht wirklich das aus, was der Text ausdrückt. Es ist nichts falsch daran, die Musik vor dem Text zu schreiben, solange du dich auf allen Stufen des Schreibprozesses selbst fragst: „Was versuche ich auszudrücken? Welche Gefühle, Gedanken, Ereignisse, usw.?“
Ein Vergleich klassischer populärer Vokalsongs
Die von euch, die Vokalmusik spielen, sollten spezielle Aufmerksamkeit auf den nächsten Punkt richten. Viele Vokalsongs, die gute Texte haben, haben oft nur mittelmäßige Musik hinter den Worten. Meiner Meinung nach ist Bob Dylan ein klassisches Beispiel dafür (ich versuche hier nicht, Bob Dylan schlecht zu machen, ich benutze hier lediglich ein bekanntes Beispiel, basierend auf meinen eigenen Beobachtungen und Meinungen über seine Musik). Hör dir den Song „Knocking on Heaven’s Door“ an. Es ist ein schöner Song mit einem ganz ordentlichen Text. Was würde passieren, wenn man den Gesang/Text wegnimmt und nur die Musik hört? Sie ist teilweise ganz schön langweilig, weil die Akkordfolge weiter und weiter und weiter geht, und weil die Akkorde dieselben einfachen Voicings (Stimmführungen) sind, mit einem simplen Rhythmus, der musikalisch nie wirklich irgendwo hingeht.
Hör dir als nächstes „Stairway to Heaven“ an. Der Text ist genauso gut wie der Dylan-Song (für euch Led Zep-Fans vielleicht besser). Was passiert, wenn man den Gesang/Text von diesem Song wegnimmt? Wir können immer noch zuhören und einiges wirklich gutes Songschreiben hören. Es wird nicht langweilig, weil es sich nicht wiederholt wie die Dylan-Melodie, es gibt mehr Akkorde mit viel mehr Farbe in den Voicings (achte auf die coole, heruntergehende, chromatische Basslinie in der Strophe (A, Gis, G, Fis, F), die Struktur ist unterschiedlicher, die Artikulation (Zupf- und Anschlags-Muster) der Akkorde ist interessanter. Es gibt ein großartiges Gitarrensolo. Viel dynamischen Kontrast und Anteil. Und am wichtigsten: die Musik allein ist wesentlich ausdrucksstärker als die Musik des Dylan-Songs, wenn wir von beiden den Gesang wegnehmen.
Eine Übung:
Versuche das nächste Mal, wenn du anfängst, einen Song zu schreiben, folgende Schritte:
Was noch?
Was kannst du noch tun, um deine Songschreibfertigkeiten in Sachen Selbstausdruck zu verbessern? Es sind viele Dinge möglich, an der Spitze meiner Empfehlungsliste stehen die Folgenden:
Lies für mehr Ansätze und Ideen zum Schreiben meine Artikel Kreativität und Ausdruck – Teil 1 & Kreativität und Ausdruck – Teil 2.
Egal, welche Musikstile du magst, verstehe und vergiss nicht, dass deine Gitarre und all das musikalische Wissen, das du jetzt hast (und immer haben wirst) lediglich Mittel zum Zweck sind. DU bist der Komponist. DU bist der Künstler. Lerne, DEIN Können, dein Wissen und dein Talent anzuwenden, da es nicht ausreicht, sie einfach nur zu erwerben.
Solve your guitar playing problems once and for all by taking lessons from the top online guitar teacher.